Stresspunktmassage
Der Amerikaner Jack Meagher entwickelte die Stresspunktmassage für die Therapie von Sport- und
Freizeitpferden in den 70 er Jahren. Er wurde durch seine Arbeit bei den Olympischen Spielen 1976
in Montreal bekannt und behandelte die amerikanische Reiterstaffel bei mehreren Weltmeisterschaften.
Für seine Arbeit erhielt er die Ehrenmitgliedschaft in der Amerikanischen Vereinigung für
Massagetherapien (AMTA) und wurde von ihr als technischer Berater für Sportmassagen engagiert.
Für die Stresspunktmassage beschrieb Jack Meagher auf jeder Seite des Pferdes 24 spezielle Stress-Punkte, die sowohl auf der
Muskulatur, als auch auf Sehnenansätzen liegen. Im ersten Schritt wird auf die Stresspunkte ein Druck ausgeübt. Reagiert das
Pferd schmerzhaft, kann man von einer Verkrampfung der Muskelfasern im betroffenen Gebiet ausgehen. Durch direkten Druck in
das Schmerzzentrum, der zuerst vorsichtig ausgeübt wird, und dann an Intensität gewinnt, werden die Verspannungen nun zielgerichtet gelöst.
Durch anschließende Querfriktion (Reibungen quer zur Muskelfaser) wird die Durchblutung des gesamten Muskels gefördert,
was einen schnelleren Abtransport von
Schlackstoffen, eine bessere Sauerstoffversorgung und damit eine höhere Leistungsfähigkeit
des Muskels nach sich zieht.
Warum verkrampfen Muskeln überhaupt?
Jede Muskelfaser reagiert auf ein Trauma mit Zusammenziehen. Findet keine Entspannung mehr statt, sprechen wir von einem Krampf.
Es entstehen tastbare Punkte, sogenannte Trigger- oder Schmerzpunkte, die den Schmerz auch in weiter umliegendes Gewebe ausstrahlen können.
Das Problem daran ist, dass sich das Pferd nicht mehr normal und schmerzfrei bewegen kann sondern eine Schonhaltung annimmt oder die
Last über andere Bewegungsabläufe kompensiert. Pferde sind Bewegungskünstler, denn als Fluchttier müssen sie in der Lage sein Probleme
zu kaschieren, um Jägern nicht als Beute aufzufallen.
Es kommt zu Fehlbelastungen, verhärteter Muskulatur und zu Anfälligkeiten für Zerrungen und Muskelrissen, da der Muskel sich durch die
Verkrampfung verkürzt. Die Verkürzung sorgt für mehr Belastung und Zug auf den Sehnen, die wiederum nur maximal 10% Dehnungsfähigkeit
aufweisen. Um Sehnenverletzungen zu vermeiden, ist es also wichtig, die 90% Dehnfähigkeit eines Muskels wieder herzustellen, in dem als
erstes seine Verkrampfungen gelöst werden.